Etwa ein Drittel aller Deutschen leiden regelmäßig an Rückenschmerzen, womit diese zu den häufigsten Schmerzarten überhaupt zählen. Und obwohl Rückenschmerzen in der Regel nicht weiter bedrohlich sind und gut behandelt werden können, rauben sie den Betroffenen doch oft auch einiges an Lebensqualität. Lies hier mehr über mögliche Ursachen von Rückenschmerzen, effektive Behandlungsmethoden und sinnvolle Vorbeugemaßnahmen.

Folgende Ursachen können bei Deinen Rückenschmerzen eine Rolle spielen
Oftmals ist es leider gar nicht möglich, eine medizinische Ursache für die Rückenschmerzen zu finden. Handelt es sich jedoch um eindeutig bestimmbare Rückenschmerzen, spricht man von spezifischen Rückenschmerzen.
Die Liste der möglichen Ursachen ist sehr lang und reicht beispielsweise von einem eingeklemmten Nerv über einem Bandscheibenvorfall bis hin zu Entzündungen der Wirbelsäule.
Darüber hinaus haben die Rückenschmerzen ihren Ursprung in vielen Fällen gar nicht im Bereich der Wirbelsäule selbst. So können auch Nierensteine, Herz- oder Lungenerkrankungen sowie Tumore oder Gürtelrose für die Beschwerden verantwortlich sein.
Dazu kommt, dass auch psychische Erkrankungen und Belastungen wie Stress oder soziale Konflikte eine erschwerende Wirkung auf Rückenschmerzen haben.
Diese Arten von Rückenschmerzen werden unterschieden
Bei Rückenschmerzen unterscheidet die Medizin neben den zugrundeliegenden Ursachen auch nach der Dauer und der Lage der Schmerzen. Teilt man Rückenschmerzen nach der Dauer der Beschwerden ein, entstehen folgende drei Kategorien:
- Akute Rückenschmerzen: Die Beschwerden treten zum ersten Mal auf und halten maximal sechs Wochen an.
- Subakute Rückenschmerzen: Die Beschwerden halten länger als sechs Wochen und weniger als drei Monate an.
- Chronische Rückenschmerzen: Die Beschwerden halten länger als drei Monate an. Die Intensität der Schmerzen können in diesem Zeitraum variieren. Menschen mit chronischen Rückenschmerzen haben oftmals weitere Symptome und zusätzliche Erkrankungen.
Rückenschmerzen lassen sich außerdem nach der Lokalisation am Rücken unterteilen:
- Oberer Rücken: Schmerzen in der Region des Nackens haben ihren Ursprung häufig in einer falschen Körperhaltung oder in einem Bandscheibenvorfall.
- Mittlerer Rücken: Oft handelt es sich bei Rückenschmerzen im Bereich der Brustwirbelsäule um Funktionsstörungen der Rippenwirbel-Gelenke oder um Muskelreizungen.
- Unterer Rücken: Hast Du Schmerzen an der Lendenwirbelsäule, kann das beispielsweise an einem Bandscheibenvorfall, einer Überanstrengung der Rückenmuskulatur oder an einer zugezogenen Verletzung liegen. Der untere Rücken ist im Vergleich zu den anderen Orten am häufigsten von Rückenschmerzen betroffen.
Dann solltest Du einen Arzt aufsuchen
Viele Rückenschmerzen sind harmlos und gehen mithilfe ein paar Übungen und ein wenig Zeit wieder weg. Du solltest jedoch einen Arzt aufsuchen, wenn den Rückenschmerzen eine andere Erkrankung zugrundeliegt.
Dies ist möglicherweise der Fall, wenn die Rückenschmerzen lange anhalten, es einen konkreten Auslöser wie einen Sturz gegeben hat oder wenn Du noch an anderen schweren Symptomen wie Lähmungserscheinungen oder Empfindungsstörungen leidest.
Außerdem solltest Du unbedingt medizinische Untersuchung in Anspruch nehmen, wenn eine Krebserkrankung bekannt ist.
Diese Übungen und Methoden können bei Rückenschmerzen hilfreich sein
Sind die Ursachen für die Rückenschmerzen nicht ermittelbar oder sind die Beschwerden sehr stark, können Medikamente eingesetzt werden. Eine Schmerztherapie wird in der Regel nur über einen sehr kurzen Zeitraum durchgeführt, da auf diese Weise die Ursache der Erkrankung nicht gelindert werden kann.
Stattdessen gibt es eine Vielzahl an sinnvollen und nützlichen Methoden, die Dein Leiden dauerhaft verringern können:
- Rückenschule: Durch spezielle Rückenübungen kannst Du Deine Rückenmuskulatur trainieren und sie somit leistungsfähiger machen. Bei der Rückenschule handelt es sich unter anderem um Übungen wie Kniebeugen oder Armheber. Auch gezieltes Krafttraining hilft dabei, die Tiefeinmuskulatur im Bereich des Rumpfes zu stärken.
- Wärmebehandlung: Eine Wärmebehandlung kann zum Beispiel mittels einer Wärmflasche, Wärmepackungen oder Heilbädern durchgeführt werden. Wärme entspannt die Rückenmuskeln und kann akute Beschwerden dadurch deutlich verringern.
- Richtige Ernährung: Auch die Ernährung hat einen großes Einfluss auf die Funktion und die Stabilität der Wirbelsäule. So brauchen alle Teile des Rückens verschiedene Nährstoffe wie Vitamine, Magnesium, Kalzium und Flourid, um die nötigen Aufgaben erfüllen zu können.
- Mentale Entspannung: Hierunter zählen beispielsweise verschiedene Entspannungsverfahren wie Autogenes Training oder Meditation. Diese Methoden sollen Dir dabei helfen, rückenunfreundliche Faktoren wie Stress und Anspannung loszuwerden. In manchen Fällen kann auch eine Psychotherapie nützlich sein.
- Operation: Kommen die Rückenschmerzen von einer Verletzung oder einem schweren Bandscheibenvorfall, wird manchmal ein operativer Eingriff notwendig. Das passiert jedoch in den seltensten Fällen und wird in der Regel vermieden.
So kannst Du Rückenschmerzen vorbeugen
Viele Faktoren erhöhen das Risiko für Rückenschmerzen. So beispielsweise starkes Übergewicht, ein niedriger sozialer Status und körperlich schwere und monotone Arbeit. Du kannst folgende Vorbeugemethoden beachten, um allgemein weniger anfällig für Rückenschmerzen zu werden.
Achte vor allem auf diese Dinge, wenn Du in der Vergangenheit bereits häufiger unter Rückenschmerzen gelitten hast.
- Ausreichend Bewegung: Eine regelmäßige Bewegung lockert die Rückenmuskulatur und wirkt so einer Verspannung entgegen. Besonders rückenfreundliche Sportarten sind dabei vor allem Radfahren, Schwimmen oder Joggen. Aber auch ein Spaziergang ist schon hilfreich.
- Die richtige Haltung: Leider ist eine falsche Sitzhaltung eine sehr häufige Ursache für Rückenschmerzen. Achte beim Sitzen auf einem Winkel von 90 Grad in den Kniebeugen. Wechsel außerdem während langer Bürotage häufiger die Sitzposition und stehe zwischendurch immer mal wieder auf.
- Richtiges Heben: Trägst Du schwere Lasten, indem Du den Rücken dafür beugst, bedeutet das eine sehr hohe Belastung für Deine Wirbelsäule. Gehe stattdessen in die Knie und hebe den schweren Gegenstand körpernah an, um Deinen Rücken zu schonen.